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Theater

Weltuntergang im Volkstheater: Bela B. von den Ärzten liest Exit Mundi von Maarten Keulemans

von Michael Grill am 14.03.2011

Es ist nicht lustig, auf Lesetour mit Texten zu sein, die den Untertitel „Die besten Weltuntergänge“ tragen, wenn in Japan real Tsunamis rollen und Atomkraftwerke explodieren. Bela B., bei der Punkrock-Legende „Die Ärzte“ zuständig für Schlagzeug und Skurriles, hat bei seiner eher lustig als apokalyptisch gemeinten Fachliteraturverwurstung von „Exit Mundi“ des holländischen Autors Maarten Keulemans erst mal das richtige Fingerspitzengefühl.     » weiterlesen


"Pubertäre Endlos-Hass-Tirade" - "SATT" im Marstall Theater

von Gabriella Lorenz am 08.03.2011

Goscha ist voller Wut. Die knallt sie jedem um die Ohren. Wut auf die Überfluss- und Konsumgesellschaft, die Gutmenschen, das Schämervolk, diese Welt der Ungerechtigkeit. Sie fühlt sich als Deutschrussin ausgegrenzt und protestiert durch Norm-Verweigerung. Eine als Kind immigrierte Deutschrussin ist auch die 25-jährige Marianna Salzmann, die in ihrem zweiten Stück „SATT“ ihrer 20-jährigen Protagonistin Goscha all ihre klischeegesättigte Gesellschaftskritik in den Mund legt - mehr, als das Stück verkraftet. Stefanie Bauerochse inszenierte die Uraufführung im Marstall mit einigen schönen Bildern, die aber trotz der starken Hauptdarstellerin Sophie Rogall die Spannung nicht über 90 Minuten halten.     » weiterlesen


Das also ist des Menschen Kern

von Jan Stöpel am 07.03.2011

Wer ist hier der Geist, der stets verneint? Mephisto braucht's nicht in Ewald Palmetshofers „Faust hat Hunger und verschluckt sich an einer Grete“. Der Mensch, der moderne, ist hier ganz bei sich – und sucht vergebens nach seines Menschenpudels Kern. Interessanter Stoff, dessen Umsetzung in der Halle 7 an akkustischen Problemen haperte.     » weiterlesen


„Ich verstehe ihre Wut“ - Zur Uraufführung von "SATT" im Marstall

von Gabriella Lorenz am 06.03.2011

Die junge Autorin Marianna Salzmann weiß, wovon sie schreibt: 1995 kam sie als Zehnjährige aus Moskau nach Deutschland. Um zwei russische Migrantinnen-Mädchen, die auf unterschiedliche Weise mit der deutschen Wirklichkeit nicht klarkommen, geht es in ihrem Stück „SATT“, das am Sonntag im Marstall uraufgeführt wird. Stefanie Bauerochse (32) gibt damit am Bayerischen Staatsschauspiel ihr Regie-Debüt.     » weiterlesen


Ein Souverän im Reich der Träume - Ludwig II. an den Kammerspielen

von Jan Stöpel am 04.03.2011

Zum 125. Mal jährt sich heuer der Todestag vom Märchenkönig Ludwig II. Und auch die Kammerspiele beteiligen sich am Gedenkjahr – mit einer etwas spröden Inszenierung nach Viscontis Ludwig-Film unter der Regie Ivo van Hoves.     » weiterlesen


Die Sehnsucht nach einem leichteren Leben

von Gabriella Lorenz am 03.03.2011

Er trägt die Sonne nicht nur im Herzen, sondern auch als sonnenblumengelben Pullover am Leib. Aber sein sonnig-wohlgesinntes Herz trägt er nicht auf der Zunge, und deshalb nimmt „Das Missverständnis“ zwischen dem Heimkehrer Jan und seiner Mutter und Schwester einen mörderischen Verlauf. Albert Camus wollte damit 1943 eine Tragödie nach antikem Vorbild zeitgenössisch erzählen - herausgekommen ist ein kopflastiger Diskurs über Heimat, Fremdheit und und Familie. Regisseur Jan Philipp Gloger inszenierte im Cuvilliés Theater ein brav herunterbuchstabiertes existenzialistisches Thesen-Drama.     » weiterlesen


"Bei uns tritt niemand mit Hakenkreuzbinde auf"

von Gabriella Lorenz am 03.03.2011

Eine Zeitungsmeldung über einen wahren Fall in Tschechien liest der Protagonist in Albert Camus' Roman „Der Fremde“ immer wieder. Ein Jahr später, 1943, verarbeitete der existenzialistische Schriftsteller diese Meldung zu seinem Stück „Das Missverständnis“. Die grausame Geschichte vom Mord zweier Pensionswirtinnen am eigenen Sohn und Bruder inszeniert Jan Philipp Gloger im Cuvilliés Theater. Wir haben ihn im Interview.     » weiterlesen


Elend im lila Disco-Ballroom

von Gabriella Lorenz am 02.03.2011

Das Ende der "Roaring Twenties" in den Kammerspielen: Eigentlich handelt Horace McCoys Novelle "They Shoot Horses, Don't They?" von den Missständen in der Bevölkerung zu Zeiten der Weltwirtschaftkrise. Regisseurin Susanne Kennedy reduziert die Handlung in ihrer Bühnenadaption auf drei Figurenpaare und stellt diese in den Mittelpunkt. Eine Geschichte entwickelt sich daraus leider nicht.     » weiterlesen


Susanne Kennedy: Ein Regie-Re-Import aus Amsterdam

von Gabriella Lorenz am 02.03.2011

Bühnenfassungen von Horace McCoys "They Shoot Horses, Don't They?" gibt es einige. Regisseurin Susanne Kennedy hat sich trotzdem dazu entschlossen, eine eigene Version zu erarbeiten. Wir stellen die Regisseurin und ihre Adaption des Klassikers vor.     » weiterlesen


Der Gestank toter Träume

von kulturvollzug am 01.03.2011

Wer bin ich, und wenn ja, wo? Frank Campoi lässt in seinem Stück "Die letzte Runde" die Akteure zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Fremde und Heimat umherirren. Eine Uraufführung in der Halle 7 .     » weiterlesen


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