Theater
Europäischer Glanz für ein Münchner Theaterfestival - Ein Rückblick auf "Radikal jung"
Die Augenringe bilden sich langsam zurück, das Volkstheater hat die verkauften Tickets ausgezählt, und Regisseurin Nicole Oder ist mit den 2500 Euro Preisgeld für „Arabqueen wieder im „Heimathafen Neukölln“ in Berlin eingelaufen. Zeit für eine kleine Nachbetrachtung der siebten Auflage des „Radikal jung“ Festivals am Münchner Volkstheater. » weiterlesen
Stefan Pucher zieht mit Texten von Rainald Goetz durch die Münchner Nacht - „Mjunik Disco“ im Werkraum der Kammerspiele
Das kann man als Münchner eigentlich schon mal gut finden. Man darf noch mal die Gedanken denken, die Rainald Goetz damals gedacht haben muss, so in den Neunzigern, auf der Wiese hinter dem Pulverturm, im Soul-City, im Englischen Garten, in dem kleinen Fiat von der Kathi mit dem Lokalanästhetikum im Mund, das so unglaublich geballert hat. » weiterlesen
"Heute hört man andere Musik und nimmt andere Drogen, aber das Erlebnis, eine Zeit lang im Club zu leben, ist übertragbar"
Wie sich das Münchner Nachtleben von 1949 bis ins Techno-Zeitalter entwickelt hat, dokumentierte 2008 das Bilderbuch „Mjunik Disco“. Jetzt zeigen die Münchner Kammerspiele eine gleichnamige Inszenierung von Stefan Pucher. Seine Inszenierung stützt sich jedoch vor allem auf Rainald Goetz' Aufzeichnungen „Rave“, die als „Lob der Kybernetik“ veröffentlichten FSK-Songtexte von Thomas Meinecke und Andreas Neumeisters Buch „Gut laut. Version 2.0“. Die Songs wählte der Popmusiker Christopher Uhe aus. Wir haben uns mit ihm über „Mjunik Disco“ unterhalten. » weiterlesen
Angestrengtes Spuk-Geschwurbel: Uraufführung von "Alpsegen" in den Kammerspielen
Wahrlich kein Reigen seliger Geister: Auf Knien rutschen sie immer wieder als Bittprozession über die Bühne und purzeln kopfüber von der Rampe. Höchst unselig sind die Lebenden, Halb-Toten und mythischen Sagen-Gespenster, die Feridun Zaimoglu und Günter Senkel im Auftrag der Kammerspiele zum „Alpsegen“ vom Land in die Stadt München beschworen haben. Was es dort will und soll, weiß das Autoren-Duo ebenso wenig wie der Uraufführungs-Regisseur Sebastian Nübling. Er inszenierte einen miefig-religiösen Spuk, der nur nach bayerisch-folkloristischer Geisterbahn aussieht. » weiterlesen
Aufbegehren im "Fatherland"
Vater und Tochter, eingesperrt in einen Kellerraum und ihre geheimnisvolle Beziehung: Caroline Steinbeis gastiert bei „Radikal Jung“ mit Tom Holloways „Fatherland“ und erklärt, dass die Engländer ihre Überväter nicht morden. » weiterlesen
Es ist Zeit, zu verurteilen - Vatermord im Volkstheater
Auf einem Trip in die deutsche Befindlichkeit: Mit seiner Inszenierung von „Vatermord“ nach dem Stück von Arnolt Bronnen sprengt Robert Borgman ein Stück, das seinerseits den Rahmen sprengte. Eine verstörende, manchmal sperrige Collage, deren Teile der Zuschauer vielleicht noch Tage später in sich zusammenzufügen sucht. Nichts für Theaterflaneure, dieses Gastspiel des Centraltheaters Leipzig beim Festival „Radikal jung“. » weiterlesen
Alice im Internet
Alice findet diesmal nicht mehr aus dem Wunderland: Mit „reset : life“ hat der belgische Regisseur Fabrice Murgia ein düsteres Stück über Einsamkeit in die Münchner Reithalle gestellt. Die Produktion des Theatre National Brüssel verstörte nicht wenige Besucher des Festivals „Radikal jung“. » weiterlesen
Das Tier in uns
Griechische Tragödie trifft Österreich: In „tier. Man wird doch bitte Unterschicht“ schildert Ewald Palmetshofer ein beklemmendes Drama, das von der Theaterakademie August Everding nun eindrucksvoll auf die Bühne des Akademietheaters gebracht wurde. » weiterlesen
Kopftuch weg, Freiheit her!
Schiller macht edel, und noch dem unwilligsten Migranten frommt das deutsche Liedgut: In seinem furiosen Stück „Verrücktes Blut“ vom Ballhaus Naunynstraße Berlin zerdeppert Nurkan Erpulat unseren Blick auf die Integrationsdebatte. Ein Höhepunkt beim Festival „Radikal jung“ im Münchner Volkstheater. » weiterlesen
Sei Stiller!
Bei "Radikal Jung" im Breitwandformat in die Melancholie: Heike M. Goetze entfesselt für ihre Adaption von Max Frischs Roman „Stiller“ eine Bilderflut und verpasst letztlich den Aufbau einer zwingenden Geschichte. » weiterlesen