Musik
Kultur-Interview mit CSU-OB-Kandidat Josef Schmid (Folge I)"Überlegen Sie doch mal, wie viel mehr München hätte erreichen können..."
Er will es diesmal unbedingt wissen: Nachdem der CSU-Politiker Josef Schmid bei den Münchner Oberbürgermeister-Wahlen 2008 dem heutigen Amtsinhaber Christian Ude unterlegen war, sieht er nun, wo Ude altersbedingt im Kommunalen nicht mehr antreten darf, seine große Chance. Im Gegensatz zu seinem SPD-Konkurrenten Dieter Reiter ist der 43-Jahre alte Rechtsanwalt Schmid in der Rathauspolitik profiliert, startet aber trotzdem aus der Position des oppositionellen Herausforderers. Im Interview mit dem Kulturvollzug fordert Schmid eine völlige Neudefinition des Verhältnisses von Stadt und Freistaat in der Kultur, gesteht aber auch bislang unbekannte Seiten seines Musikgeschmacks ein und weiß, warum er und Ude in gewisser Hinsicht "arme Würstchen" sind. » weiterlesen
"Lola Montez" im CuvilliéstheaterViel Leerlauf und noch mehr Krach
Das wahre Leben der falschen Lola Montez war zweifellos aufregender als diese Aufführung im Cuvilliéstheater. Nicht mal die Pikanterie, dass die selbsternannte Anadalisierin aus Irland in der Audienz vor Ludwig I. den Busen entblößte, um tänzerische (!) Qualität zu beweisen, gönnen Jürgen Kuttner und Tom Kühnel in ihrer "Lola Montez"-Inszenierung dem Publikum. » weiterlesen
Interview mit "Dispatch" aus Boston„Die größte Band, von der noch nie jemand etwas gehört hat“
Jahrelang verweigern sie sich allen Plattenlabeln und werden trotzdem, oder gerade deshalb zum Indie-Phänomen: Dispatch - das sind Chad Urmston, Brad Corrigan und Pete Francis aus Boston. Kennengelernt am College, machen die begnadeten Musiker eine einzigartige Mischung aus Rock, Funk, Folk und Reggae. An den etablierten Fernseh- und Radiosendern vorbei, wird Dispatch - auch dank der damals boomenden Filesharing-Plattform Napster - zum Geheimtipp und kann so in den ersten Jahren eine gewaltige Fangemeinde entwickeln. Noch heute sprechen sie von sich als „Die größte Band, von der noch nie jemand etwas gehört hat“: Zu ihrem (vorläufigen) Abschiedskonzert 2004 kommen mehr als 110.000 Fans und legen die Bostoner Infrastruktur lahm. Ihr Benefiz-Konzert für Zimbabwe 2007 im Madison Square Garden ist drei Abende in Folge ausverkauft. » weiterlesen
Joseph Calleja in der PhilharmonieBraves Gedenken an die Sternschnuppe Mario Lanza
Eine Mogelpackung? Bis zur Pause hatte Joseph Calleja, bekennender Mario-Lanza-Fan aus Malta, in der Münchner Philharmonie gerade einmal zwei Lieder aus seiner neuesten CD zum Besten gegeben. Sie hat den Titel „Be My Love“ und ist dem legendären US-Tenor gewidmet. » weiterlesen
Zum Tod der Kritikerin Sigrid HardtAls die Sterne noch leuchteten
Diese Stadt München ist voller alter Geschichten, in denen eine Zeitung eine Rolle spielt, die alle mochten: Die schnell war und seriös, unterhaltsam und charmant, ernsthaft und engagiert. Die Reporter, Redakteure und Kritiker hatte, die mal besser und mal schlechter schrieben, aber für die die Suche nach Wahrheit nichts Lächerliches, sondern etwas Erstrebenswertes war und die Kulturjournalismus als Obsession betrieben und das auch durften. Eine Redaktion voller Sterne, die stolz war auf ihre Schreiber und Querköpfe, und die nicht als Contentmaschine von willfähigen Chefs und Eignern bis zur Stromlinienförmigkeit heruntersaniert worden war. In einer solchen Zeitung arbeitete Sigrid "Sigi" Hardt. » weiterlesen
"Rigoletto"-Premiere in der StaatsoperTriumph für Verdi in ungereimter Szenerie
Sieben Jahre nach der umstrittenen Inszenierung von Doris Dörrie hat sich die Bayerische Staatsoper entschlossen, Verdis „Rigoletto“ wieder für das Repertoire zu entdecken. Schließlich wird im nächsten Jahr der 200. Geburtstag des Komponisten gefeiert. Angeleitet von einem Regie-Team aus Ungarn darf der Womanizer und Herzog von Mantua nun erneut beklagen, wie trügerisch Frauenherzen sind. Wenn das so verführerisch geschieht wie diesmal durch den maltesischen Tenor-Star Joseph Calleja, dann muss man einfach kapitulieren. Vergessen waren alle szenischen Ungereimtheiten. Verdi triumphierte. » weiterlesen
Honeggers "Johanna" vom GärtnerplatztheaterKonzertant brennen mit sparsamen Lichteffekten
Aus der Not, sein eigenes Haus wegen Renovierungsarbeiten nicht bespielen zu können, macht Gärtnerplatzchef Josef E. Köpplinger eine Tugend. Honeggers Oratorium „Johanna auf dem Scheiterhaufen“ fand in der Alten Kongreßhalle auf der Theresienhöhe einen angemessenen Ort. Die konzertante Aufführung, durch sparsame Lichteffekte (Max Keller) angereichert, zeugte eindrucksvoll von den Qualitäten der hauseigenen Kräfte. Chor, Kinderchor und Orchester des Theaters am Gärtnerplatz präsentierten sich optimal vorbereitet. Und auch die Auswahl der Solisten überzeugte. » weiterlesen
pianopossibile im i-campSchwammklänge und Maiträume
Gestern, am Mittwoch, gab es ein weiteres Konzert der Silberstreifenreihe, diesmal mysteriös „silver-nauts“ genannt, des Münchner Ensembles „pianopossibile“ im Umfeld des Komponisten Klaus Schedl im Untergiesinger i-camp. » weiterlesen
Polina Semionova in MünchenZwei Weihnachtssterne fürs Staatsballett
Tschaikowskys Weihnachtsklassiker hat in der entrümpelten Fassung von John Neumeier ohnehin eine wohltuende Wirkung. Wenn auch noch alle Rollen perfekt besetzt sind und eine gefeierte Ballerina das Ensemble entflammt – dann ist Weihnachten im Nationaltheater. » weiterlesen
BR-Symphonieorchester auf ReisenMariss Jansons bringt Beethoven nach Japan
Um in einem erstklassigen Haus zu spielen braucht das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks keinen neuen Konzertsaal. Es reist einfach nach Japan und spielt dort alle Beethoven-Symphonien. Die Japaner waren begeistert und uns Münchnern bleibt immer noch die Möglichkeit, die Konzerte von CD zuhause zu hören. » weiterlesen