Musik
"Babylon", aktuelle Sensation an der StaatsoperTatort Nationaltheater - Geklaute Kokosnüsse und nackte Trompeter
Im 19. Jahrhundert delektierte sich das Münchener Hofopernpublikum an exotischen Stoffen wie von Poißls "Die Prinzessin von Provence" oder von Perfalls "Sakuntala". Beide Komponisten wurden später sogar Intendanten. Aktuell ist "Babylon" des Komponisten und Klarinettisten Jörg Widmann Favorit. Wie Poißl und Perfall wird er wohl nicht den amtierenden Intendanten beerben. Wie diese längst vergessenen Komponisten mit Exotik reüssierten, sollte dies letzten Samstag dem Autorenduo Widmann-Sloterdijk mit ihren Ausflug in die mythische Antike widerfahren. » weiterlesen
Brigitte Fassbaender inszeniert "Don Pasquale"Dominierende Stimmen in szenischem Schnickschnack
Sollte sie noch einmal auf die Welt kommen, würde sie am liebsten Dirigent werden. Brigitte Fassbaender, Münchens gefeierter Octavian im "Rosenkavalier" von Richard Strauss, dreizehn Jahre lang erfolgreiche Intendantin in Innsbruck, als gefragte Regisseurin in ganz Europa unterwegs, bekommt glänzende Augen: "Das wäre ein toller Beruf." Jetzt hat sie für das Gärtnerplatztheater im Cuvilliéstheater Donizettis komische Oper "Don Pasquale" inszeniert. » weiterlesen
Die Ärzte in AugsburgBeste Band der Welt findet schlechteste Halle
Kein halbes Jahr nach der großen Tour noch eine kleine Tour anhängen, das ganze als "Comeback" deklarieren - fertig ist ein besonders schönes Beispiel entweder für Spielfreude oder für Ticketkaufkraftabschöpfung. Die Ärzte kamen so jedenfalls mal nach Augsburg. Deutschlands berühmteste und lustigste Punkrocker hatten ihr Frühsommer-Programm sehr ordentlich umgearbeitet, neu sortiert und ein bisschen Richtung "große Hits" getrimmt. Der Ort der Aufführung, die sagenhaft hässliche Schwabenhalle, erwies sich leider auch funktional als Zumutung. » weiterlesen
John Cale im FreiheizFönwarme Schönheit und weg mit der Vergangenheit - Er gewinnt das Münchner Publikum
Er ist der Mann, der meist alle Erwartungen enttäuscht, um dann das, was übrigbleibt besonders gut zu befriedigen. John Cale, der in den 60ern mit Velvet Underground (VU) den artifiziellen Krach in der Rockmusik erfand, später für den kleinen Popsong die Abgründigkeit neu definierte und seitdem immer nur noch unberechenbarer geworden ist, spielte im gut gefüllten Freiheiz. Danach wusste man, wie souverän eine Musik klingen kann, die nichts mehr glauben, provozieren oder beweisen muss. » weiterlesen
BR-Symphoniker im HerkulessaalVon der Vielfalt eines Konzertabends
Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bot mit Werken von Schostakowitsch, Schtschedrin und Beethoven ein abwechslunsgreiches Programm mit erstaunlichen Erkenntnissen. Sie machen neugierig auf Kommendes. » weiterlesen
"Don Giovanni" in AugsburgEin Krisperl auf dem Weg zur Hölle
Opern, in denen die Akteure den Schluss nicht erleben, weil sie an Herzeleid gestorben sind oder böse gemeuchelt wurden, mit einer stummen, schwarz gekleideten Gestalt zu bereichern - diesen Einfall hat das Theater Augsburg längst nicht mehr exklusiv. » weiterlesen
Orchester Jakobsplatz zum Rosch ha-SchanaIm Dreivierteltakt ins neue Jahr
Vor zwei Wochen begann nach dem jüdischen Kalender das Jahr 5773. Mittlerweile ist es Tradition, dass das Orchester Jakobsplatz im Hubert-Burda-Saal die Saison mit einem Neujahrskonzert eröffnet. » weiterlesen
Interview mit Pippo Pollina„Vor der Musik sind wir alle nackt“
Ein Gespräch mit dem sizilianischen Liedermacher Pippo Pollina über die Wirkung der Musik, eine gemeinsame kulturelle Sprache Europas und seine Anfänge als Straßenmusiker. » weiterlesen
Münchner Philharmoniker in LuzernWenn die Akustik den Klang schafft - Ein Vorbild für München
Zwei Tage nach dem offiziellen Antrittskonzert ihres neuen Chefdirigenten Lorin Maazel präsentierten sich die Münchner Philharmoniker überaus selbstbewusst beim Lucerne Festival, einem der renommiertesten Treffpunkte aller berühmten Symphonieorchester. Der Konzertsaal des Kultur- und Kongreßzentrums am Vierwaldstätter See zählt zu den Besten der Welt. Davon konnte sich beim Auftritt der Philharmoniker auch der bayerische Kunstminister Wolfgang Heubisch überzeugen. » weiterlesen
Jazzfestival Saalfelden feiert seine 33. AusgabeAlte Recken und junge Racker, Wilde und Wirtschaftsfaktor
Schon die Anreise lohnt sich: durchs schöne Bayern, am Chiemsee vorbei, über Traunstein, dann ins wilde Salzburger Land – bis die Augen nach gut zwei Stunden Fahrt endlich im „Steinernen Meer“ baden können – einem imposanten Gebirgszug. Am Fuße des Massivs liegt Saalfelden – eine Gemeinde, von der man denken sollte, dass sie nur Trachtler und Jodler willkommen heißt. Stattdessen aber ist sie seit den mittleren 70er Jahren Anzugspunkt für die wichtigsten Denker des Jazz und die Fans dieser Musik. Hier im Pinzgau ging jetzt das 33. Jazzfestival Saalfelden über diverse Bühnen. » weiterlesen