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Theater

Friedemann Weise gewinnt das ScharfrichterbeilPassauer Eklat in der Flut der Pointen

von Gabriella Lorenz am 07.12.2013

Im nächsten Jahr wird wieder alles anders, hofft Walter Landshuter. Er hat mit Edgar Liegl als Ur-Scharfrichter das Passauer Scharfrichterhaus sowie den Wettbewerb um die drei Beile gegründet, das Haus lange betrieben und das Programm gestaltet. Aber erstmals war in diesem Jahr alles anders. Bis zum Innenhof im ersten Stock wurde das historische Gebäude vom Hochwasser im Juni 2013 überflutet. Den Flügel, den man dort vorsichtshalber raufgehievt hatte, musste man nochmal umheben und aufbocken. Und weil das Erdgeschoss-Gewölbe immer noch trocknen muss, kann das Haus nach der Renovierung erst im Frühjahr der in Betrieb gehen.     » weiterlesen


Jubiläums-Ausgabe von Spielart - die BilanzWellness mit Rimini, aber auch viel dunstiges Dunkel

von Gabriella Lorenz am 02.12.2013

Sehr durchwachsen ging Münchens großes Theaterfestival zu Ende: Die Unterschiedlichkeit der letzen Gastspiele ist durchaus repräsentativ für die zehnte Spielart-Ausgabe. Die Welt ist in den vergangenen 20 Jahren immer disparater geworden, die Aufführungen bilden das ab. Auch leisteten sich die Festivalmacher Tilmann Broszat und Gottfried Hattinger diesmal so viele Koproduktionen wie nie zuvor. Die Risikobereitschaft zur Katze im Sack sorgte aber auch für herbe Enttäuschungen.     » weiterlesen


"OBserving Bundeswehr" und "Gob Squad" bei SpielartKnackwurst-Kultur mit Erlaubnis zum Reinbeißen

von Gabriella Lorenz am 28.11.2013

Nun weiß man so einiges über die Bundeswehr, was man noch nie darüber wissen wollte. Auch das ist Spielart: Es drängt einem ungefragt Themen auf. Und die Dramaturgie-Studenten der Bayerischen Theaterakademie, die unter Anleitung des renommierten Dokumentar-Theatermachers Hans-Werner Kroesinger Aufgaben und Funktionen der Bundeswehr erforschten, sind jetzt Experten. Sie haben ihre persönlichen Fragen („Was ist Krieg für mich?“) in mehreren Räumen des verwinkelten Prinzregententheaters installiert, durch die Guides die Besucher führen - ständig treppauf, treppab.     » weiterlesen


Samuel Weiß inszeniert "Die Schneekönigin" von Christian Andersen im ResidenztheaterMit heißem Herz locker-bairisch-heiter

von Gabriella Lorenz am 27.11.2013

So ein Pech: Die Drehbühne will sich nicht drehen. Damit sie keine Stehbühne bleibt, ermuntern zwei Bühnenarbeiter in schönstem Bairisch das Publikum zur Mithilfe. Kaum haben sich alle zur Seite gelehnt, setzt sich die Drehscheibe in Bewegung. Mit diesem Pannen-Gag beginnt im Residenztheater „Die Schneekönigin“. Samuel Weiß inszenierte Hans Christian Andersens Märchen in einer Fassung des russischen Dichters Jewgeni Schwarz. Weiß bietet alles auf, was ein Familienstück (für Kinder ab 6) braucht, und das fügt sich zu durchaus märchenhafter Unterhaltung.     » weiterlesen


Zwischenbilanz zum Theaterfestival SpielartVon Mao bis zum Glücksbedürfnis - auf erstaunlichen Wegen

von Gabriella Lorenz am 27.11.2013

Mit einer afrikanisch-deutschen Tanz-Produktion über die Idee des Panafrikanismus fing das zehnte Spielart-Festival an, dann zeigte das Nature Theater of Oklahoma die Banalitäten der US-Gesellschaft als Marathon-Kunstform aus Gleichmacher-Choreografie und Pop-Oper. Das Living Dance Studio aus Beijing blickte mit seiner Werkschau ins brutale Reich des Mao-Kommunismus, der hierzulande von der 68er-Generation ungeheuer verklärt wurde. Die Choreografin Wen Hui und der Filmemacher Wen Wenguang verschmelzen Doku-Videos mit minimalistischer, meditativer  Tanzperformance, eingehüllt in einen Kokon aus durchsichtigen Vorhängen. Was da nüchtern und unsentimental von alten Menschen erzählt und mit Parteipropaganda konfrontiert wird, zeigt ein Unterdrückungssystem, das West-Sozialisten lange nicht als solches sehen wollten.     » weiterlesen


Ofira Henig bei Spielart im Schwere ReiterAn der Totenbahre von Camus

von Jan Stöpel am 25.11.2013

"Geh mir aus der Sonne": Der Titel des Stücks von Ofira Henig soll, laut Programmheft, auf die Notwendigkeit hinweisen, das eigene Land zu verlassen, um das Licht der Sonne wieder sehen zu können. Er könnte aber auch auf einen der ersten überlieferten Akte der Opposition hinweisen - auf die Bitte des Diogenes. Alexander der Große hatte ihn gefragt, was er ihm Gutes tun könnte. Und Diogenes hatte nichts weiter begehrt als dies: "Geh mir aus der Sonne."     » weiterlesen


„Field Works – Hotel“ bei SpielartKleine Gimmicks in Zimmer 203

von Katrin Kaiser am 25.11.2013

Als „site-specific performance“ wird „Field Works – Hotel“ angekündigt. Tatsächlich ist die Arbeit des norwegisch-japanischen Choreographen-Duos Heine Avdal und Yukiko Shinozaki die einzige auf dem Spielart, die auf Bühne, Kulisse und Container verzichtet und einen real bestehenden Alltagsraum als Spielraum nutzt.     » weiterlesen


Cuqui Jerez, "Berlin" und Katarzyna Kozyra bei SpielartAbseilmanöver mit Möhre

von Michael Weiser am 22.11.2013

Viel Film beim Festival Spielart: Wer wollte, konnte bei Cuqui Jerez' Performance "Dream Project", bei der Videoperformance  "Jerusalem. Holocene 1 revisited" der Künstlergruppe Berlin und am Abend im Ampere etwa bei "Looking for Jesus" ordentlich auf die Leinwand gucken. Allerdings mit begrenztem Erkenntnisgewinn.     » weiterlesen


Zu Joshua Sobols "Ghetto" im VolkstheaterVon Tätern und Spielmachern

von Gabriella Lorenz am 22.11.2013

Ihm käme das manchmal vor wie Fantasy, bekennt der Schauspieler Johannes Meier. Doch es ist grausame Realität, was der israelische Autor Joshua Sobol in „Ghetto“ beschreibt: Die Situation der Juden im litauischen Vilnius, damals Wilna, unter dem Nazi-Regime. Das Drama wurde  1984 durch Zadeks Berliner Inszenierung mit Ulrich Tukur als SS-Offizier ein Welterfolg. 2006 wurde es verfilmt mit Heino Ferch als Ghettoleiter Jacob Gens. Den spielt nun Johannes Meier im Volkstheater, Pascal Fligg ist sein Nazi-Gegenspieler Bruno Kittel. Christian Stückl inszeniert.     » weiterlesen


Karl Stankiewitz zum Tod von Dieter HildebrandtDer ewige Spötter - und wie seine Karriere einst begann

von Karl Stankiewitz am 21.11.2013

Es gab eine Zeit, da durfte man als politischer Korrespondent in München keine Kabarett-Premiere versäumen. Denn plötzlich, einige Jahre nach der Frühblüte der von Erich Kästner inspirierten „Schaubude“ in einem Hinterhof der Reitmorstrasse, waren wieder beste Programme in aller Munde, und zwar weit über die Stadt hinaus. Sogar in Bielefeld wollte ein Friedrich Nowottny, Volontär der Freien Presse (und späterer WDR-Intendant), bei einem meiner Routine-Redaktionsbesuche genauer von mir wissen, was sich denn da in Schwabing neuerdings abspiele. Nach dem Wortlaut des Berichts unseres Autors Karl Stankiewitz vom Juni 1957 spielte sich in etwa Folgendes ab:     » weiterlesen


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