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Theater

Stephan Kimmigs "Liliom" an den KammerspielenIch klau dir einen Stern!

von Michael Weiser am 12.03.2014

Andreas Zavoczki alias Liliom bleibt auch fernab vom Stadtwäldchen ein unverbesserlicher Galgenvogel: Stephan Kimmig treibt an den Münchner Kammerspielen Molnars Vorstadtlegende "Liliom" jegliche Budapester Atmosphäre aus - und beweist in betont nüchterner Umgebung die Zeitlosigkeit dieses Klassikers.     » weiterlesen


Shakespeares "Wintermärchen" von Christian Stückl am VolkstheaterVom Familiendrama mit Suff und Puff zur Proll-Party

von Gabriella Lorenz am 12.03.2014

„Papa ist blöd“ malt der kleine Mamillius an eine Glastür. Recht hat er: Wie sein Vater Leontes aus Eifersucht die Familie zerstört, ist idiotisch. Christian Stückl hat im Volkstheater Shakespeares vorletztes Stück „Das Wintermärchen“ inszeniert,  eine Mischung aus Komödie, Tragödie, Schäferspiel und Märchen. Von knapp drei Stunden ist allerdings nur die Hälfte geglückt.     » weiterlesen


Artistengruppe "Québec 2nd Avenue" im GOP-Varieté-TheaterVolltreffer!

von Gabriella Lorenz am 09.03.2014

Eine aufgelassene Kirche als Artistenschule? Das gibt es: In „Québec 2nd Avenue“. Dort haben Künstler vor Jahren eine vom Abriss bedrohte Kirche renoviert und darin die „École de Cirque de Québec“ eingerichtet. Sowas schweißt zusammen: Die hier ausgebildeten Zirkusartisten sind eine Künstlerfamilie. GOP-Chef Werner Buss hat sie entdeckt und beauftragt, für seine deutschen Varieté-Theater eine Show zu entwickeln. Die hatte in München Premiere und bringt einen kanadischen Wind ins Genre, der alles Glamour-Getue herzerfrischend witzig wegpustet. Unterhaltung vom Feinsten – mit tollen Virtuosen.     » weiterlesen


Steven Scharf im Interview zu "Liliom" in den Kammerspielen"Da leuchtet was auf, was uns allen begegnen kann"

von Gabriella Lorenz am 09.03.2014

Hutschenschleuderer sind in Wien die Animateure in den Fahrgeschäften des Praters. Weil das Wort gar so schön ist, blieb es als Berufsetikett an Molnárs traurigem Helden Liliom haften. Im Deutschen wird das immer als Schiffschaukelschleuderer erklärt - sogar im Pressetext der Kammerspiele. Was in Bezug aufs Stück falsch ist. Eine Hutschen ist zwar laut Duden eine Schaukel, aber Liliom lockt im Ringelspiel, dem Karussell, die Leute an. Alfred Polgar hat vor über 100 Jahren „Liliom“ aus Budapest ins Wienerische Ambiente übersetzt, seitdem gilt es als austriakisches Volksstück. Und die gemeinsame Sprache, die Österreich und Deutschland trennt, zementierte wohl das Missverständnis.     » weiterlesen


Astrid Lindgrens "Unterwegs in Smaland" in der SchauburgWas für ein hübscher Ausflug

von Gabriella Lorenz am 06.03.2014

Nein, Pippi Langstrumpf tritt nicht auf. Das erwarten die jungen Zuschauer sofort beim Namen Astrid Lindgren. Doch in der Schauburg lernen sie drei andere Kids kennen, denen die schwedische Autorin „Unterwegs in Smaland“ begegnete. Marie Ruback macht daraus 50 Minuten charmantes Erzähl- und Objekttheater für  Kinder ab fünf Jahren.     » weiterlesen


"Die Jagd nach Liebe" nach dem Roman von Heinrich Mann im MarstallGrelle Verzehrung, grelle Verzerrung

von Gabriella Lorenz am 03.03.2014

Sich ganz auf eine einzige, unerwiderte Liebe fixieren? Wer das heute tut, endet leicht als Stalker. Der Millionenerbe Claude hat immerhin das Glück, dass seine Angebetete oft bei ihm als Jugendfreund Trost und Zuflucht sucht. Aber lieben will sie ihn nicht - eine Leidenschaft würde ihre Karriere als Schauspielerin stören. 1903 schrieb Heinrich Mann den wohl zu Recht vergessenen Roman „Die Jagd nach Liebe“, im Marstall inszenierte Barbara Weber ihre Adaption. Was sie daran interessierte, vermittelt die grotesk überdrehte Auführung nicht. Ein Abend mit einigen hübschen, gefälligen Bildern ohne Nachwirkungen.     » weiterlesen


Johan Simons inszeniert Kipphardts "März" in den KammerspielenBad in der Molke, bis an die Grenzen der Wahrnehmung

von Michael Weiser am 02.03.2014

Nicht gerade leichte Kost: In einer klinisch weißen Arena lässt Johan Simons den "März" von Heinar Kipphardt ins Wasser gehen. Ein etwas sperriger Abend in der Spielhalle der Kammerspiele mit drei herausragenden Darstellern.     » weiterlesen


Theater Pfütze zeigt "Das Kind der Seehundfrau" in der SchauburgVerzauberte Mama nimmt uns die Angst vor der Einsamkeit

von Gabriella Lorenz am 20.02.2014

Ein dröhnender Gong und eine anschwellende Brandungswelle ziehen das Publikum mitten hinein in die Arktis. Auf der Bühne steht lediglich ein großer Kubus aus Stahlgestänge, bestückt mit Vibrafon, Xylofon und Trommeln. Die fünf Schauspieler, die auch Musiker sind, tragen Alltagskleidung. Und doch fühlt man sich nach wenigen Sätzen in einer anderen Welt, der eines einsamen Inuit-Fischers. In der Schauburg gastiert das Nürnberger Theater Pfütze mit seinem Stück „Das Kind der Seehundfrau“, das Sophie Kassies nach einem alten Inuit-Märchen schrieb.     » weiterlesen


"Die Wahrheit" mit Michael von Au in der Komödie im Bayerischen HofLieber beim Tennis gewinnen als mit der Frau des Freundes schlafen?

von Gabriella Lorenz am 17.02.2014

Eigentlich erstaunlich, dass sich Michael von Au und das Boulevardtheater nicht schon früher gefunden haben. Schließlich brillierte der Schauspieler, der 23 Jahre in Dieter Dorns Ensemble zu den Publikumslieblingen zählte, bereits am Residenztheater in Yasmina Rezas Stücken „Drei Mal Leben“ und „Der Gott des Gemetzels“. Da hatten die Aufführungen das Staatstheater-Prädikat. Jetzt adelt von Au - erstmals in der Komödie im Bayerischen Hof - das intelligente Lustspiel „Die Wahrheit“ von Florian Zeller als Hauptdarsteller. Das gibt's selten: Applaus für jede Szene der spritzigen Inszenierung von Frank-Lorenz Engel.     » weiterlesen


„Die Entführung aus dem Serail“ im Cuvilliés-TheaterDas musikalische Liebesbekenntnis trotzt der Regie

von Volker Boser am 03.02.2014

Schon zu den Klängen der Ouvertüre öffnet sich der Vorhang und zeigt eine bunte, schwülstig überladene Rokokowelt. Als wolle die Regie den Prunk des Cuvilliéstheaters auf der Bühne fortsetzen. Doch die rot schimmernden Lampions und üppigen Reifröcke sind nur Fassade. Dahinter residiert, im modernen Yuppi-Look, ein ziemlich depressiver Bassa Selim und rezitiert Gedichte über die Unmöglichkeit der Liebe. Sie sind von Michel Houellebecq.     » weiterlesen


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