Theater
"Und wir scheitern..." im Theater...und so fortMagisches Desaster – Nur für Verrückte?
"Leben ist wie Scherben essen und sich wundern, dass man Blut spuckt." Unter diesem Motto könnte Dirk Bernemanns Fortsetzung des Bestsellers "Ich hab die Unschuld kotzen sehen" stehen. In "Und wir scheitern immer schöner" bleibt er auf Kurs und macht auf die Suche nach dem, was hinter der Fassade steckt - ein gnadenloser Schnitt durch die Gesellschaftsschichten. » weiterlesen
"Ich hab die Unschuld ..." im Theater...und so fortÜberall Gift - Die Gesellschaft formt unsere Wut
Von überall her dringen rezitierende Stimmen und düstere Ambientklänge ins Ohr, die einen in Sekundenschnelle in eine brutale und harte Realität versetzen. Ein kleines Licht geht an und da sitzt er – ein Mann, ein Junkie, Mörder und Sohn. So wie alle Protagonisten in Dirk Bernemanns 13 Kurzgeschichten mit dem Titel "Ich hab die Unschuld kotzen sehen", repräsentiert er eine der Schattenseiten unserer Gesellschaft. Direkt und schockierend nah inszeniert Heiko Dietz eine knallharte Wahrheit vor der wir sonst nur zu gerne die Augen verschließen. » weiterlesen
Tollwood startetMozart, Bambus und das wahre Leben oder Wenn der Bürgermeister einen Schauspieler imitiert
Bunt, vielfältig, kulinarisch und international. Mit Zirkus, Kabarett, Konzerten und Kulinarik lädt das Tollwood-Festival ab heute (27.11.12) zu einer fröhlich-nachdenklichen Kulturreise rund um die Welt ein. » weiterlesen
Pünktchen & Anton im ResidenztheaterÜberdosis Happy End
Wir hofften mal, das schlechte alte Weihnachtsmärchen habe im Theater endlich ausgedient. Resi-Ex-Intendant Dieter Dorn musste für seine schräge Advents-Inszenierung "Androklus und der Löwe" nicht vorrangig auf Kinder schielen - für die gab's die wunderbare Reihe "Kinder-Buch-Theater". Sein Nachfolger Martin Kusej hingegen greift wieder beherzt in die vorweihnachtliche Sozialkitsch-Kiste. Regisseur Thomas Birkmeir hat Erich Kästners Kinderroman "Pünktchen und Anton" aus dem Jahr 1931 effektreich ins Heute umgesiedelt und mit Songs von Rudolf Gregor Knabl halb zum Musical gemacht. Der Premieren-Erfolg war gewaltig: So ein Jubel-Geschrei hört man sonst nie. » weiterlesen
"Das Leben ein Traum" im VolkstheaterDie Besessenheit vom Selbstbild
Ein Theaterplakat, das eine Frau im Schnee zeigte, hat Christopher Rüpings Interesse an "Das Leben ein Traum" geweckt. Da war er 15. Auf der Bühne gesehen hat er das Drama des spanischen Barockdichters Calderon de la Barca nie, aber immer wieder gelesen. Jetzt ist er 27 und inszeniert es im Volkstheater. Dort war beim letzten Festival "Radikal jung" seine Frankfurter Inszenierung "Der große Gatsby" zu sehen. Der Hannoveraner hat letztes Jahr sein Regiestudium in Hamburg und Zürich abgeschlossen, lebt in Berlin und arbeitet auch in Braunschweig, Hamburg, am Theaterhaus Jena und am Deutschen Theater Berlin. » weiterlesen
Martin Herrmann mit "Probelügen"Zahnlos wie ein Senior ohne Gebiss
Also, das "Probelügen" hat Martin Herrmann erfolgreich bestanden, indem er sein Kabarett-Programm als neu ausgibt. Man kennt doch viel aus früheren Auftritten des "Frauenflüsterers". Leider ist es mit der Zeit nicht besser geworden, sondern nur ranzig. Und das Neue wirkt auch schon in die Jahre gekommen - um deren Verstreichen und das Älterwerden geht es nämlich. » weiterlesen
Uraufführung "Call me God" im MarstallVier Autoren über einen Amoklauf in Raten
Im Oktober 2002 versetzten zwei Heckenschützen die US-Kapitale Washington in Angst und Schrecken: In drei Wochen erschossen sie - meist aus einem Auto heraus - wahllos zehn Menschen auf offener Straße, drei weitere wurden schwer verletzt. Der Ältere der beiden Serienmörder wurde 2009 hingerichtet, der minderjährige Komplize bekam lebenslänglich. Sie gingen als Beltway Snipers in die Kriminalgeschichte ein. Um ihren Amoklauf auf Raten dreht sich die Uraufführung „Call me God“ am vergangenen Freitag (16. November) im Marstall. » weiterlesen
Sibylle Berg liest im VolkstheaterSozialer Realismus in schrillem Kostüm
Katja Riemann, Sibylle Berg und Sebastian Schwab sitzen ganz in schwarz auf einer schwarzen Bühne, die mit Unmengen von bunten Plastikblumen beklebt ist, und stellen ein Buch vor, das genauso ist wie diese Bühne: tiefschwarz und doch bunt in seinen zynisch-skurrilen Spitzen. Die Autorin und die beiden Schauspieler lesen im Münchner Volkstheater aus Sibylle Bergs neuem Roman „Vielen Dank für das Leben“. In dem Buch treibt Berg einen Zwitter, der in den 1960er Jahren in der DDR geboren wird, durch mehrere Jahrzehnte trister deutscher Geschichte. » weiterlesen
Anton Prestele mit neuem Werk im TamSVom Birnbaum des Lebens und des Sterbens
Da liegen sie in ihren Krankenbetten, zwei todgeweihte Krebspatienten. Der eine von Kopf bis Fuß weißbandagiert mit roter Nase, der andere distinguiert im dunklen Pyjama. Und sie reden ebenso valentinesk wie ernsthaft über ihre nahes Ende. Neben ihnen wächst ein Birnbaum, gelegentlich kommt ein Pärchen vorbei und singt "Drunt in der greana Au steht a Birnbaum so blau, juchhe". Zwischen absurder Komik und zarter Tragik bewegt sich das neue Opus "Birnbaum so blau juchhe" von Anton Prestele, dessen Uraufführung der Komponist, Autor und Regisseur im TamS inszenierte. » weiterlesen
„Warte, bis es dunkel ist“ in der KomödieSpannend bis zuletzt
Dieses Püppchen hat es in sich: einen Beutel Diamanten. Ein netter Fotograf hat es für eine Mitreisende im Flieger mitgenommen. Leider war es unauffindbar, als die Dame es abholen wollte. Weshalb jetzt drei Gangster dahinter her sind und die irrsten Räuberpistolen erzählen, um die Wohnung zu durchsuchen - in Anwesenheit der blinden Hausfrau Susy. 1967 wurde Frederick Knotts Bühnen-Thriller „Warte, bis es dunkel ist“ mit Audrey Hepburn verfilmt. In der Komödie im Bayerischen Hof hat Susanne Kieling den Krimi-Klassiker inszeniert. » weiterlesen