Theater
Dürrenmatt bei Heppel & EttlichGemeines Schachern im Singspiel
Frank Dürrenmatts schwarze Kabarett-Komödie „Frank V.“ passt wie die Faust aufs Auge zur Bankenkrise: Gemeiner als in dieser „Oper einer Privatbank“ (so der Untertitel) mit Musik von Paul Burkhard kann man Geldgier, Betrug und mörderische Schacherei nicht darstellen. » weiterlesen
Stück von Nis-Momme Stockmann in der Halle 7Und jenseits der Schnellstraße keine Zukunft
Abgesang auf eine Utopie in der Halle 7: Mit Nis-Momme Stockmanns "Der Freund krank" mutet Alex Novak dem Publikum einen düsteren Monolog auf den Abstieg einer Stadt und das Ende unserer Träume zu. » weiterlesen
"Das Gras ist grüner" im Bayerischen HofWenn die Kuckucksuhr nach Anja Kruse ruft
Wer in den besten Jahren ist, hat die guten schon hinter sich. Wie das verarmte Grafenpaar, das seinen Adelssitz für Touristen öffnen muss. Dabei dringt ein reicher Ami neugierig in die Privatgemächer ein und stört die eheliche Ruhe. Denn die Dame des Hauses findet plötzlich: „Das Gras ist grüner“ auf der anderen Seite des Zaunes. » weiterlesen
Holger Dreissigs "Zeitmaschine"Utopien der Titanic
„Zeitreisen ist gefährlich“, weiß Holger Dreissig. Warum, erfährt man in seinem neuen Theaterstück „Zeitmaschine“ im i-camp. » weiterlesen
Zum Tod der Kritikerin Sigrid HardtAls die Sterne noch leuchteten
Diese Stadt München ist voller alter Geschichten, in denen eine Zeitung eine Rolle spielt, die alle mochten: Die schnell war und seriös, unterhaltsam und charmant, ernsthaft und engagiert. Die Reporter, Redakteure und Kritiker hatte, die mal besser und mal schlechter schrieben, aber für die die Suche nach Wahrheit nichts Lächerliches, sondern etwas Erstrebenswertes war und die Kulturjournalismus als Obsession betrieben und das auch durften. Eine Redaktion voller Sterne, die stolz war auf ihre Schreiber und Querköpfe, und die nicht als Contentmaschine von willfähigen Chefs und Eignern bis zur Stromlinienförmigkeit heruntersaniert worden war. In einer solchen Zeitung arbeitete Sigrid "Sigi" Hardt. » weiterlesen
Fastfood Improcup 2013 Im SchlachthofVon der Spinne zu Spiderman
Stehgreiftheater als sportlicher Wettkampf - das Viertelfiliale des Fastfood Improcup 2013 im Schlachthof gewann das Duo "Bühnenpolka" - der Applaus des Publikums gab den Ausschlag. » weiterlesen
"Closer" im Pepper TheaterKraftausdrücke wohldosiert, und auch sonst: Very British
Der aus seinen Arbeiten in der Pasinger Fabrik bekannte Peter Bishop hat das Wagnis auf sich genommen, mit zwei englischsprachigen und zwei deutschsprachigen Schauspielern das Stück "Closer" in englischer Sprache zu inszenieren, was ihm erstaunlich gut gelungen ist. » weiterlesen
„Danz Mathilda“ in der DrehleierWirtshaus? Musical? - Unter jedem Dach ist ein Ach!
Natürlich sind die Brettlbühnen längst verschwunden. Bestenfalls wiederkehrend in überseeischem Neo-Bavarismus. Verschwunden wie ihre Heimat, die Vorstädte - verformt, amalgamiert, upgedated von der Gentry des Spekulantenadels. Dennoch, in einem Haidhausen der Erinnerung fand mit dem Wirtshausmusical „Danz Mathilda“ in der Drehleier an der Rosenheimer Straße ein schräg charmanter Brettlabend statt. Bei Sex und Crime knarzte es gehörig. Das Wirtshausmusical von Hubbi Schlemer ist „ausnehmend eindringlich“. » weiterlesen
Herbert Fritsch mit Gogols "Revisor" am ResiBunter Sex in hübscher Stilisierung
Das Beste ist die Applausordnung. Da reißen die Musik und das Getänzel der Schauspieler alle Zuschauer so mit, dass keiner mehr Buh schreien mag. Theatermacher wissen, dass eine effektvolle Applausordnung die halbe Miete ist. Herbert Fritsch hat das perfektioniert und zum Markenzeichen gemacht: Im München ließ er sich beim Premieren-Beifall von den Schauspielern überrennen und verschwand im Pulk, ehe er sich wieder aufrappelte. Alles sorgsam inszeniert. Das Publikum jubelte. Nur Bravos, kein Buh. So ist Herbert Fritsch, der mit seinen entfesselten Extemporés lange der Schauspieler-Star an Frank Castorfs Berliner Volksbühne war und seit einigen Jahren seinen Spaß-Terrorismus höchst erfolgreich auch als Regisseur verbreitet, nun angekommen und weich gelandet im Münchner Residenztheater. Er inszenierte Nikolai Gogols satirische Komödie „Der Revisor“ aus dem Jahr 1836 so schrill, grell und grotesk, wie man es von ihm erwartete. » weiterlesen
"Rigoletto"-Premiere in der StaatsoperTriumph für Verdi in ungereimter Szenerie
Sieben Jahre nach der umstrittenen Inszenierung von Doris Dörrie hat sich die Bayerische Staatsoper entschlossen, Verdis „Rigoletto“ wieder für das Repertoire zu entdecken. Schließlich wird im nächsten Jahr der 200. Geburtstag des Komponisten gefeiert. Angeleitet von einem Regie-Team aus Ungarn darf der Womanizer und Herzog von Mantua nun erneut beklagen, wie trügerisch Frauenherzen sind. Wenn das so verführerisch geschieht wie diesmal durch den maltesischen Tenor-Star Joseph Calleja, dann muss man einfach kapitulieren. Vergessen waren alle szenischen Ungereimtheiten. Verdi triumphierte. » weiterlesen