Theater
"Zement" im ResidenztheaterSteine, nochmals Steine, und ein unerschütterlicher Glaube
Einen schweren Brocken wälzt Gleb Tschumalow dröhnend über die Bühne, als er nach drei Jahren Bürgerkrieg in sein Dorf zurückkehrt. Da ist 1921 nichts mehr wie vorher, und sein Heldentum kaum noch was wert. Die russische Gesellschaft erfindet sich neu, und wer in dieser Revolution nicht untergehen will, muss mitmachen. Darum geht's in „Zement“, das der Großdichter Heiner Müller 1972 nach einem Roman von Fjodor Gladkow aus dem Jahr 1926 schrieb, und das nach ursprünglichem Verbot in der DDR 1973 am Berliner Ensemble uraufgeführt wurde. » weiterlesen
Regisseur Armin Petras über "Bauern sterben"Stadt, Land, Gott und Heimat
Der Berliner Armin Petras und das im tiefsten bayerischen Dialekt geschriebene Stück „Bauern sterben“ von Franz Xaver Kroetz - wie geht das zusammen? Aber es war Petras' eigene Wahl. Im 100. Jubiläumsjahr lassen die Kammerspiele Stücke, deren Aufführungen in der Geschichte des Theaters wichtig waren, neu inszenieren. » weiterlesen
Gorkis "Kleinbürger" im i-campLautstarke Zumutung mit Überlänge
Klingt spannend: Drei Sichtweisen auf das selten gespielte Stück „Kleinbürger“ von Maxim Gorki an einem Abend. Claus Peter Seifert und Jutta Masurath inszenierten je eine Bühnen-Kurzfassung, Robert Spitz drehte einen kleinen Film. Gorkis Erstling war bei der Uraufführung 1902 ein Flop. Dieses Experiment ist es auch. Und mit dreieinhalb Stunden eine Zumutung. Auch fragt sich, wen außer Insidern drei nur leicht variierte Lesarten derselben Version interessieren. » weiterlesen
Bilanz von Radikal Jung am VolkstheaterGute Ernte, und die gesellschaftliche Realität darf wieder auf die Bühne
Am Ende gab's drei Gewinner und erstmalig beim Festival auch einen Verlierer. Der war Abdullah Karaca, seit vier Jahren Christian Stückls Regieassistent. Seine Debüt-Inszenierung „Arabboy“ konnte nicht gezeigt werden, weil der Hauptdarsteller im Krankenhaus liegt. Die Aufführung hatte am Volkstheater aber bisher so großen Erfolg, dass man von dem 24-Jährigen sicher beim nächsten oder übernächsten „Radikal jung“ etwas sehen wird. » weiterlesen
So ging es beim Radikal-Jung-Festival weiterUnd zwischendrin mal ein völlig verschwurbelter Schwachsinn
Es muss wohl bei jedem Festival so eine Aufführung geben, nach der man nur noch in entsetztes Gelächter ausbricht und sich fragt, welcher Provokationsteufel die Jury hier geritten hat. Bei „Radikal jung“ war das Samuel Hofs Inszenierung „Ich bedanke mich für alles“, eine Koproduktion von O-Team und Theaterhaus Jena. Beide leitet Jonas Zipf, der unlängst zum Kurator des Münchner Rodeo-Festivals 2014 berufen wurde. So lernt man seinen Geschmack kennen. » weiterlesen
Viel Beifall für Theater Bielefeld bei Radikal Jung Tempo und Witz, sonst nichts, das reicht
Ein ernstzunehmender Anwärter auf den Publikumspreis: "Demut vor deinen Taten Baby" überzeugt bei "Radikal Jung" im Volkstheater mit Tempo und Witz. » weiterlesen
Das Thalia-Theater bei Radikal JungDein Nächster, der Terrorist
Beim Festival der jungen Regisseure im Volkstheater rekonstruiert das Thalia-Theater Hamburg mit "Die Protokolle von Toulouse" ein tödliches Finale und liefert ein spannendes Stück Doku-Theater ab. » weiterlesen
Zum Auftakt von Radikal Jung am VolkstheaterSchmelzende Wände, überfordernde Mauern
Ein starker Auftakt: Daniela Löffners Inszenierung „Kinder der Sonne“ vom Schauspielhaus Zürich war so ausgereift, dass eine Zuschauerin sich danach im Publikumsgespräch erregte, was an dieser „konventionellen“ Aufführung denn radikal jung sein solle. Die Dame hat das Konzept missverstanden: Der Festivalname „Radikal jung“ bezieht sich auf das Alter der Regisseure, nicht auf ihren Inszenierungsstil. Eine eigene Handschrift sollen sie haben, und die muss keineswegs von Video, HipHop und Dekonstruktion geprägt sein. Nach dem Bericht von Michael Weiser hier ein zweiter Blick auf die Eröffnung des Festivals. » weiterlesen
Packendes Theater von Eyal Weiser aus Tel Aviv bei Radikal JungDas Spiel einer Performance eines ungelebten Lebens
Eine Schauspielerin, die eine Fotografin spielt, aber dann doch jemand ganz anderer ist: "Mein Jerusalem" aus Tel Aviv führt die Zuschauer von Radikal Jung anhand einer Zeitreise vom Berlin der Nachwendezeit in das Israel der Gegenwart. » weiterlesen
"In geheimer Mission" von Maria Peschek im Tams-TheaterNichts ist verrückter als zwei Clowns mit philosophischen Abschweifungen
Was tun zwei Geheimagenten, deren Mission so geheim ist, dass sie selbst nicht wissen, worum es geht? Sie machen Brotzeit. Und Charlie ärgert sich wieder, dass Beppi die Butter nie bis an den Stullenrand schmiert. Zum fünften Mal seit zehn Jahren stürzen sich Beppi und Charlie alias Anette Spola und Maria Peschek im TamS gemeinsam in Abenteuer. » weiterlesen